Nach Jahr und Tag kehren wandernde Handwerksgesellen an ihren Heimatort zurück. Auch die Tätigkeit als Nikolaus ist mit erheblicher Reisetätigkeit verbunden, doch der jährliche Branchentreff zum Saisonauftakt beim Glühwein-Cup des Kanu-Club Sömmerda erfreut sich seit etlichen Jahren steigender Teilnehmerzahlen.
Ebenso lange schon tritt die Nikolaus-Innung des Kanu-Club mit gutem Erfolg dem allgegenwärtigen Fachkräftemangel entgegen. Nicht nur mit erheblichen Anstrengungen zur Gewinnung und Ausbildung des jugendlichen Nachwuchses, auch Quereinsteiger ins rot-weiße Metier sind stets willkommen und erhalten eine individuelle, bedarfsgerechte und berufsbegleitend absolvierbare Weiterbildung.
Ebenfalls für Jahr und Tag verschwunden und von den KanutInnen schmerzlich vermisst worden war die Eingangswalze des Kanukanals. Mussten die Nikoläuse im Jahr zuvor wegen der Trockenlegung des Mühlgrabens behelfsweise in den Wehrkessel ausweichen, stand die Walze jetzt wieder bei perfektem Wasserstand in der Kanaleinfahrt, als wäre sie nie weg gewesen.
Ein Nikolaus nach dem anderen fuhr hinein in den Rücklauf und unterzog sich dem Ritual des „Surf“. Innungsmeister Henrik Barth demonstrierte den Walzer auf der Walze (im Paddlersprech „flat spin“ genannt), Azubi Julius sauste einfach mittendurch und verschwand dabei bis zur Zipfelmütze im schäumenden Wasser.
Der zweite Teil des Abends gehörte dann dem Ritual des „Glühweines“. Dies wird traditionell von allen Anwesenden so lange gemeinsam ausgeführt, bis auch die letzten Finger und Nasen aufgetaut sind, und verleiht den Nikoläusen die nötige Gelenkigkeit und Ausdauer für die anstehenden Kaminklettereien auf ihrer Reise zu den Kindern dieser Welt.